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historische Fahrscheine

"Nie ohne", denn sonst kann die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel unangenehm und teuer werden. Die Rede ist vom Fahrschein, jenem kleinen Stück Papier, das nach der Fahrt meist im Papierkorb landet. Die Entwicklung vom Haustarif einzelner Verkehrsbetriebe bis zum Tarifsystem des Rhein-Main-Verkehrsverbund wird hier am Beispiel von Fahrscheinen der Stadtwerke Frankfurt bzw. VGF, der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutschen Bahn (DB) sowie der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn und dem Stadtverkehr in Offenbach nachgezeichnet. Aus technischen Gründen Fahrscheine sind unterschiedlich verkleinert wiedergegeben, so dass die Proportionen untereinander nicht vergleichbar sind.
Da mit dem Aufkommen von Verkehrsverbünden auch die Gestaltung der Fahrscheine beeinflusst wurde, hier zunächst ein kurzer Überblick über die Geschichte des FVV (1974 - 1995) und des RMV (1995 - heute).

Frankfurter Verkehrs- und Tarifverbund (FVV)

Mit dem Start des Frankfurter Verkehrs- und Tarifverbundes (FVV) am 26. Mai 1974 wurde ein gemeinsamer Tarif für die Verkehrsmittel der Stadtwerke Frankfurt und den Regionalverkehr der damaligen Deutschen Bundesbahn (inklusive der Bahnbusse) eingeführt. Das Tarifsystem gliederte sich auf in die gelbe Zone (Stadtgebiet Frankfurt) um die sich ringförmig 3 weitere Zonen (grün, rot und blau) legten. Diese Zonen um die gelbe Zone gliederten sich bis 1989 noch tortenstückartig in einzelne Tarifgebiete auf. Das neue Tarifsystem war zunächst hauptsächlich nur für Pendler aus dem Umland von Vorteil, die mit einer Fahrkarte vom Regionalzug oder Bahnbus in den Frankfurter Stadtverkehr umsteigen konnten. Für die Frankfurter Bevölkerung brachte das neue Tarifsystem nicht nur Vorteile. Mit dem Start des neuen Verbundes wurden nämlich die Fahrpreise deutlich erhöht und die Mehrfahrtenkarten abgeschafft. Auch der Fahrkartenverkauf durch Schaffner wurde eingestellt. Stattdessen wurden neue blaue FVV-Automaten aufgestellt, die anfangs ziemlich störanfällig waren.

Fahr bunt

Mit starken Fahrgastzuwächsen wurde die zum Januar 1990 verbundene Tarifreform bei den Zeitkarten des FVV belohnt. Unter dem Slogan "Fahr bunt" wurde die Zahl der Tarifgebiete auf 4 reduziert. Die vorher in einzelne Segmente unterteilten grünen, rote und blauen Tarifgebiete um den gelben Kern Frankfurt erhielten Ringgültigkeit. Mit einer Fahrkarte gelb/grün konnte man so sowohl von Frankfurt nach Bad Homburg als auch nach Hofheim oder Neu-Isenburg fahren. In Frankfurt wurden gleichzeitig die Monatskarten durch eine städtische Subvention verbilligt. Begleitet wurde diese Aktion von einer originellen Werbekampagne. Das attraktive Tarifangebot galt leider nur knappe 5 Jahre. Mit dem Start des Rhein-Main-Verkehrsverbunds wurde die Ringgültigkeit wieder aufgehoben und das einfache FVV-Tarifsystem durch ein kompliziertes Wabensystem ersetzt.

 

Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Am 28.Mai 1995 löste der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) den FVV ab. Im Gegensatz zum FVV, bei dem die beteiligten Verkehrsunternehmen Gesellschafter waren, sind beim RMV die Landkreise sowie größere Städte mit eigenen Busverkehren Gesellschafter. Das Verbundgebiet reicht von Landkreis Marburg-Biedenkopf im Norden bis zum Odenwaldkreis im Süden. Aufgrund des größeren Verbundgebietes und um eine Einnahmeaufteilung auf die einzelnen Landkreise machen zu können, wurde ein neues Tarifsystem eingeführt. Der Zuschnitt der Tarifgebiete orientiert sich jetzt an den Kreisgrenzen. Die Aufteilung der Tarifgebiete innerhalb der Kreise differiert je nach Kreis, da diese mit in der Entscheidungsgewalt der einzelnen Gesellschafter liegt. Die Fahrkarten erhielten mit Start des RMV ein neues Farbdesign. Die blauen FVV-Automaten wurden zunächst weiterbenutzt, erhielten aber einen neuen Anstrich in türkisgrün und dunkelblau. Bis Ende 1997 wurden dann alle ehemaligen FVV-Automaten durch die heute gebräuchlichen Automaten ausgetauscht.